Sturmflut-Vorsorge Bremen

Spezielle Anforderungen an den Objektschutz bei der Sturmflut-Vorsorge

Bild: Weser Sturmflut © BREsilient J. Meyerdirks

 

Der Anstieg des Meeresspiegels in Verbindung mit Sturmfluten stellt die tiefliegenden Gebiete Norddeutschlands vor zunehmende Herausforderungen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurde in Bremen das Forschungsprojekt BREsilient ins Leben gerufen.

Gemeinsam mit unserem Projektpartner in Deutschland, WasserLand, berieten wir im Auftrag der Stadt Bremen, Vereine in den Naherholungsgebieten Pauliner Marsch und Im Suhrfelde, wie sie sich gegen Sturmfluten wappnen und damit ihre Resilienz erhöhen können.

Die beiden Naherholungsgebiete liegen an der Weser vor der Hauptdeichlinie, welche den Großteil Bremens vor Hochwasser schützt. Als ausgewiesenes Hochwassergefährdetes Gebiet fungiert das Gebiet als Retentionsraum und ist nur durch eine Verwallung geschützt. Der Wasserspiegel der Weser ist im Unterlauf vom Meeresspiegel und den Gezeiten beeinflusst. Starke Winde können zusätzlich Wasser gegen die Weser drücken. Kombiniert mit der Flut entstehen sogenannte Sturmfluten. Trifft eine Sturmflut auf hohe Wasserstände in der Weser, könnten die Verwallungen überflossen werden. Das würde in den betrachteten Gebieten im Extremfall zu Wasserständen von 2 – 4 m führen. Durch die steigenden Meeresspiegel sind solche Überschwemmungen in Zukunft deutlich häufiger zu erwarten. Die Forschung rechnet bei unveränderten Treibhausgasemissionen global bis 2100 mit einem Anstieg von 110 cm. Die Erhöhung der Dämme als Arealschutz ist nicht vorgesehen.

Im Überschwemmungsfall verbleibt das Wasser mehrere Tage im Gebiet da es keinen natürlichen Abfluss hat. Durch die lange Überflutungsdauer und den hohen Pegelstand sind Schutzmassnahmen für Sachwerte technisch anspruchsvoll und oft teuer. In diesen Gebieten liegt der Fokus deshalb primär auf der Evakuation von Menschen und Tieren und das Erhöhen der Resilienz der Sachwerte durch das Prinzip der Nassen Vorsorge. Mobiliar kann erhöht gelagert oder frühzeitig in Sicherheit gebracht werden.

Durch die Beratung der betroffenen Vereine vor Ort konnten diese für die Thematik sensibilisiert werden und individuell Notfallpläne ausgearbeitet werden. Die Alarmierung, Zuständigkeiten, Evakuation und die notwendigen Arbeiten zum Schutz von Sachwerten sind darin beschrieben und klar. Damit kann im Hochwasserfall effizient agiert werden ohne, dass sich Menschen in Gefahr bringen.

Nach dem Prinzip der Nassen Vorsorge wird empfohlen, zukünftig im überschwemmungsgefährdeten Gebiet wasserfeste Materialien zu verwenden und elektrische Anlagen usw., wenn möglich, über dem Hochwasserpegel zu installieren. Nur punktuell wurden feste oder mobile Hochwasserschutzmassnahmen vorgeschlagen.

Die einzigartigen Herausforderungen des Objektschutzes bei Sturmfluten vertiefen unser breites Know-how zum Schutz vor Wassergefahren. Gerne stellen wir Ihnen unsere Expertise zum Schutz ihrer bestehenden Liegenschaft oder bei Neubauten zur Verfügung.

 

Artikel Frankfurter Allgemeine vom 21.10.2023
Ostsee-Sturmflut verursacht Millionenschäden und Rekord-Wasserstände

Detaillierte Informationen zum Projekt BREsilient
https://bresilient.de

 

 

 

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