5 Gründe für eine Oberflächenabfluss-Modellierung

Am Beispiel eines der grössten und modernsten Laboratorien in der Schweiz, erklären wir die wichtigsten Gründe für eine Detailabklärung beim Oberflächenabfluss.

Die Gefährdungskarte Oberflächenabfluss ist ein hilfreiches Werkzeug, um eine grobe Gesamtübersicht der Gefährdung zu erhalten – wer damit Massnahmen planen will oder eine Risikoanalyse erstellen möchte, muss mindestens 5 Punkte beachten.

  1. 1. Abbildung Ereignisse über 100 jährliches Vorkommen
    Die Karte zeigt nur ein Ereignis, welche statistisch gesehen alle 100 Jahre vorkommt. Für sensible Infrastrukturen sind die Anforderungen der Behörden und der aktuellen Baunormen oft höher. Die Norm SIA 261/1 verlangt beispielsweise für Gebäude der Bauwerksklassen ll und lll den Schutz gegen Ereignisse, welche alle 300 bzw. alle 1000 Jahre vorkommen. Für unsere Auftraggeberin berechneten wir daher die Fliesstiefen auch für sehr seltene Ereignisse (300-jährlich, 1000-jährlich).
  2. 2. Detailliertere Skala für grosse, erwartete Fliesstiefen
    Die höchste Skala der Gefährdungskarte Oberflächenabfluss beträgt „grösser als 0.25 m“. Es ist also nicht ersichtlich, ob nun mit 0.3 m oder beispielsweise 2.0 m Fliesstiefe zu rechnen ist. Daher berechneten wir die Fliesstiefe auf 0.01 m genau. So kann unsere Auftraggeberin exakt abschätzen, welche Gebäudeöffnungen vom Oberflächenabfluss betroffen sind und wo Schutzmassnahmen geplant werden müssen.



    Abbildung: Ausschnitt aus den Resultaten der Modellierung. Die Fliesstiefen in m ab Terrain an der Fassade eines gefährdeten Gebäudes.

    3. Praxisnahe Berücksichtigung versiegelter Flächen
    Versiegelte Flächen wie Strassen können Leitstrukturen für Oberflächenabfluss darstellen. Daher wurden diese Strukturen für die Erstellung der Gefährdungskarte Oberflächenabfluss künstlich um 0.25 m abgesenkt. Diese Absenkung kann im städtischen Raum zu einer Überschätzung der Fliesstiefe führen. Wir berechneten daher den Oberflächenabfluss ohne diese künstliche Absenkung um für unsere Auftraggeberin realistischere Resultate zu erhalten.

  3. 4. Berücksichtigung vorhandener, baulicher Massnahmen
    Bauliche Kleinstrukturen wie Mauern, Stellriemen oder auch die Infrastruktur Siedlungsentwässerung sind in der Gefährdungskarte Oberflächenabfluss nicht enthalten. Dies war auch für das erwähnte Beispielprojekt der Fall. Wir haben diese Strukturen anlässlich einer Begehung aufgenommen und in das Modell zur Berechnung des Oberflächenabflusses eingebaut. So erhalten wir eine exakte Abbildung der Fliesswege.



    Abbildung: Diese Mauer wurde nachträglich in das Modell eingebaut, um eine realistische Modellierung der Fliesswege zu erhalten.

  4. 5. Kartenmaterial in verschiedenen Datei-Formaten
    Das Format shapefile, in welchem die Daten der Gefährdungskarte bezogen werden können, war für unsere Auftraggeberin nicht praktikabel. Wir haben daher die Fliesstiefen punktgenau als pdf, DWG-, DXF- oder DGN-CAD-Datei zur Verfügung gestellt. So klappt die Einbindung in die bestehenden Plangrundlagen ohne Probleme.

 

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