Hangmuren Druckformeln
Egli Engineering AG verglich im Rahmen einer vom BAFU in Auftrage gegebener Studie verschiedene Modelle zur Bestimmung des Anpralldrucks.
Gebäudeschäden durch Murgänge und Hangmuren
Murgänge und Hangmuren führen in der Schweiz immer wieder zu erheblichen Gebäudeschäden, beispielsweise im August 2023 in Schwanden im Kanton Glarus. Das Schadensausmass ist einerseits abhängig vom Druck, den ein Murgang auf ein Gebäude ausübt und andererseits von der Bauweise und den verwendeten Materialen. In einer vom BAFU in Auftrag gegebenen Studie sollte ein Ansatz entwickelt werden, wie die zu erwartenden Einwirkungen besser quantifiziert werden können, um zukünftige Schutzmassnahmen zu optimieren.
Vergleich verschiedener Modelle
Egli Engineering verglich im Rahmen dieser Studie verschiedene Modelle zur Bestimmung des Anpralldrucks von Murgängen an Gebäuden. Die Berechnung des Anpralldrucks ist komplex, da viele Faktoren wie Geschwindigkeit, Dichte, Fliesshöhe und Materialzusammensetzung des Murgangs abgeschätzt werden müssen. In der Schweiz wurde bisher dazu die Druckformel der Norm SIA 261/1 verwendet. Neben dieser Formel gibt es zahlreiche weitere Ansätze, die in den letzten 50 Jahren entwickelt wurden. Um herauszufinden, wie gut die bekanntesten 12 Druckformeln in der Natur auftretende Anpralldrücke vorhersagen, wurden die numerisch vorhergesagten Ergebnisse mit gemessenen Drücken aus Experimenten verglichen. Unsere Auswertung kam zum Ergebnis, dass die Druckformel von Scheidegger (1975) die realitätsnächsten Werte liefert. Daher soll in Zukunft diese Formel zur Abschätzung von Anpralldrücken auf Gebäude herangezogen werden.
Das Projekt wurde geleitet von Prof. Dr. Luuk Dorren der HAFL. Weitere Projektpartner waren die BFH und Staubli, Kurath & Partner AG.
Am FAN-Forum wurde das Projekt mit einem Poster präsentiert.